Dr. med. Hisham Khattab, Deniz Balduk-Kazenwadel, Ramazan Salman: Einführungsvorträge zum Thema Psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung von Migranten

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Einführungsvorträge zum Thema Psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung von Migranten

Diese DVD enthält alle Einführungsvorträge der Verhaltenstherapiewoche in Freiburg 2009 auf einer DVD:
Vortrag 1 – Dr. med.

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Beschreibung

Einführungsvorträge zum Thema Psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung von Migranten

Diese DVD enthält alle Einführungsvorträge der Verhaltenstherapiewoche in Freiburg 2009 auf einer DVD:
Vortrag 1 – Dr. med. Hisham Khattab: Kulturelle Unterschiede in der Psychotherapie und Psychopharmakologie

Dipl.-Psych. Dr. Jan Ilhan Kizilhan führt in das Thema ein, er zeigt zunächst 6 Phasen der Zuwanderung in Deutschland (durch Vertriebene, Flüchtlinge, Gastarbeiter, Aussiedler, Asylsuchende) auf, betrachtet dann Migration aus soziologischer Sicht, Migrationstypologien, soziologische Probleme, Transmigrations, Migrationsgruppen sowie traditionelle Krankheits- und Therapiekonzepte, die eben besonders bei Menschen mit Migrationshintergrund Beachtung finden.

Dr. med. Hisham Khattab definiert zunächst den Begriff der Kultur und die damit verbundenen Unterschiede im Gesundheitsbereich sowie auf das Erleben von Krankheit und Schmerz. Er betrachtet einige statistische Zahlen sowie die kulturelle Einstellung von Migranten ihrem Herkunfts- und Aufnahmeland gegenüber, sowie die Verarbeitung der Migration, die die Vulnerabilität für psychiatrische Störungen erhöht. Gegensätzliche Einstellungen und Erwartungen von Migranten und Therapeuten erschweren den Therapieerfolg.

Krankheit wird von Menschen mit Migrationshintergrund oft als „Angriff von Außen“ empfunden, übernatürliche Erklärungs- und Handlungsmuster („der böse Blick“, „natar“, Flüche, Zauber) sind nicht selten anzutreffen, und entlastet Betroffene von der Verantwortung. Die Krankheit bleibt in der Wahrnehmung des Betroffenen auf den Körper fixiert.

Traditionelle Heilvorstellungen und Heilmethoden umschließen den Knochenheiler, Religiöse Heiler „Hoca oder Hodscha“, Derwisch und Sufi und den Sheikh.

Die traditionelle patriarchalisch organisierte Familienstruktur zeichnet sich durch diskrepante Erziehungsziele und Werteorientierung im Vergleich zu unserer Kultur aus. Das wirft die Frage auf: „Ohne wen läuft nichts?“ – also: Wer im Familiensystem bestimmt, was – auch in der Therapie – möglich ist oder verworfen wird?

Auch die Religion Islam, die bei Migranten besonders häufig vertreten ist, und die damit verbundene Schamkultur (die höchste Authorität ist nicht wie bei uns, einer „Schuldkultur“, das „schlechte Gewissen“, sondern die „Ehre“) spielen eine wichtige Rolle im therapeutischen Prozeß.

Vortrag 2 – Dipl. Psych. Deniz Balduk-Kazenwadel: Kulturelle Hintergründe und Psychotherapie bei weiblichen Patienten aus der Türkei

Dipl. Psychologin Deniz Balduk-Kazenwadel, türkischer Herkunft, ist prädestiniert für dieses Thema. Traumatisierte Flüchtlinge, mißbrauchte Patientinnen, „Importbräute“ und der Umgang mit sich daraus ergebenden Störungen unterscheiden sich in der türkischen Kultur mit Begriffen wie „Familienehre“ grundlegend vom westlichen Ansatz. Die Referentin berichtet aus ihrem Praxisalltag.

 

Vortrag 3 – Dipl.-Soz.-Päd. Ramazan Salman: Sucht und Migration – Hintergründe, Behandlungsmöglichkeiten und Perspektiven

Dipl. Sozialpädagoge Ramazan Salman beginnt mit einer Standortbestimmung: Warum benötigen wir migrantenspezifische Angebote innerhalb der Suchthilfe? Dazu zeigt er beeindruckende statistische Zahlung über Bevölkerungsanteile von Migranten in verschiedenen Regionen und Altersgruppen auf. Welche Zugangsbarrieren müssen Migranten überwinden? Familie, Geschlechterrollen und Autoritätsbeziehungen, und auch der Islam spielen eine wichtige Rolle für Migranten und ihren Umgang mit Sucht.

Im Bereich Sucht und Migration untersucht der Referent besonders vulnerable Subgruppen, die Prävalenz von Migration und Sucht, und die Zielgruppe der Aussiedler.

Bei der Ursachenforschung beginnt er mit dem Punkt „Migration, Akkulturation & Drogen“, und der Ausgangslage für jugendliche Aussiedler und jugendliche Migranten. „Sucht und Männlichkeit“ – ein wichtiges Thema, da das patriarchale Familiensystem in Deutschland einem weitgehend gleichberechtigten Umgang der Geschlechter begegnet. „Gewalt und Erziehung in Familien“ und „Umgang mit Drogenabhängigkeit“ sind weiter Vortragsthemen.

Im Bereich der Versorgung zeigt er Möglichkeiten der Öffnung der Suchthilfe auf.

Aber der 44. Minute stellen sich alle Referenten der Einführungsveranstaltung nochmals den Fragen des Moderators und des Publikums.

Lieferung: Video-DVD, Spieldauer: ca. 144 Min., Format: 16:9, gefilmt mit 2 Kameras
Vorschau:

1/3: Deniz Balduk-Kazenwadel: Kulturelle Hintergründe+Psychotherapie bei Frauen aus der Türkei

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1/4: Dr. med. Hisham Khattab: Kulturelle Unterschiede in der Psychotherapie und Psychopharmakologie

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1/4: Ramazan Salman: Sucht und Migration - Hintergründe, Behandlungsmöglichkeiten und Perspektiven

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