Dr. Kurt E. Müller: Risikofaktoren für die Entstehung von Krebserkrankungen aus Sicht der Klinischen Umweltmedizin

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Dr. Kurt E.

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Beschreibung

Dr. Kurt E. Müller: Risikofaktoren für die Entstehung von  Krebserkrankungen aus Sicht der Klinischen  Umweltmedizin

Das in den 70er Jahren allgemein akzeptierte Initiations-Promotionskonzept der Toxikologie und das daraus abgeleitete Mehrstufenkonzept bestimmen die bisher gültige Einschätzung des Risikos der Verursachung von Tumorerkrankungen bei Menschen. Danach wandeln sich normale Körperzellen durch Einwirkung einer Krebs auslösenden Noxe in intermediäre Zellen um, die im Phänotyp bereits abweichend sind (Initialion). Die Wahrscheinlichkeit der malignen Transformation wird durch Tumor promovierende Chemikalien und/oder die Größe und die Proliferationsrate der entstandenen intermediären Zellen bestimmt. Hinsichtlich der Initiationsphase geht man davon aus, dass Mutationen der DNA der Chromosomen oder des Genoms die entscheidende Wirkung besitzen. Dies trifft auf genotoxisch oder mutagen wirkende Chemikalien, ionisierende und UV-Strahlen aber auch auf einige Viren zu. Es ist ein wichtiges Element des Mehrstufenkonzepts, dass die präneoplastischen, neoplastischen und malignen Zellpopulationen jeweils aus Einzelzellen hervorgehen. Die Vorstellung, dass Tumor promovierende Chemikalien nur Tumor promovierende Eigenschaften besitzen, wurde wieder verlassen. Man geht heute davon aus, dass Tumor promovierende Substanzen grundsätzlich auch initiierende Wirkung besitzen können.

Die Klinische Umweltmedizin erweitert dieses Konzept durch die stärkere Beachtung der individuellen Suszeptibilität und befasst sich zusätzlich mit den Risiken, die sich auf Grund individueller genetischer, epigenetischer und metabolischer Variationen ergeben. Onkogene wurden identifiziert, die Instabilität im Genom und in den Chromosomen bedingen können. In Studien an monozygoten Zwillingen konnte gezeigt werden, dass Punktmutationen einzelner Zellen Krebs auslösend sein können, wenn sie früh stattfinden. Epigenetische Einflüsse, die in der Mehrzahl unmittelbar pränatal oder früh postnatal stattfinden, Methylierungsprofile der DNA, und Histon Modifikationen sind als wichtige Faktoren der Tumorentstehung erkannt. Alle können durch Umweltfaktoren beeinflusst werden. Der neonatalen Methylierung wird eine Interaktion zwischen intrauteriner Umweltbelastung und den jeweiligen genetischen Profilen zugeschrieben. Das DNA-Methylierungsprofil war beispielsweise bei eineiigen Zwillingen mit und ohne Mamma-Carcinom verschieden. Genetische Polymorphismen der Enzymfunktionen nehmen vielfältigen Einfluss auf die Katabolisierung von toxischen Substanzen. Es ist gesichert, dass ein Blasenkarzinom infolge Lösemittelbelastung sich bei den Menschen leichter entwickelt, die einen Polymorphismus der N-Acetyltransferase 2 (NAT2) besitzen. Benzol ist grundsätzlich genotoxisch. Das Risiko, nach Exposition ein Lymphom zu entwickeln, ist bei Menschen mit einem Polymorphismus der Nicotinsäureadenin-dinukleotidphosphat-Chinonoxidoreduktase (NQ01) erhöht. Kommt eine gesteigerte Aktivität von Cytochrom P450 2E1 (CYP2E1) hinzu, ist das Risiko um den Faktor 8 erhöht. Ein Beispiel, das zeigt, dass eine gute Enzymleistung nicht immer auch einen besseren Schutz bedingt.

Umwelteinflüsse spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsinduktion. Das individuelle Risiko ist bei gleichen Expositionen verschieden. Die frühzeitige Erkennung dieser individuellen Risiken wird für die Krebsprävention bisher unzureichend genutzt.

Über Dr. Kurt E. Müller:

geb. 1947

1966-1972 Studium der Medizin an den Universitäten Köln und Würzburg. Promotion über die metabolischen Effekte von Betablockern. Internistische Weiterbildung mit dem Schwerpunkt Onkologie

ab 1977 Weiterbildung zum Facharzt für Dermatologie an der Universität Ulm.

Seit 1981 als Dermatologe in eigener Praxis tätig. Tätigkeitsschwerpunkte: Allergologie, Umweltmedizin, Berufsdermatologie und Präventive Medizin. Dozent für Umweltmedizin im Masterstudiengang Präventionsmedzin an der Dresden Inernational University (DIU).

Spezialgebiete:

Sachverständiger in nationalen und internationalen Kommissionen.

Zahlreiche wissenschaftliche und berufspolitische Publikationen, Buchbeiträge, zahlreiche Vorträge.

Wissenschaftlicher Beirat in Fachzeitschriften und bei wissenschaftlichen Studien.Gründungsmitglied des Deutschen Berufsverbands der Umweltmediziner (dbu) und dessen Vorsitzender von 1996 bis 2004.
Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 54 Min., davon ca. 42 Min. Vortrag, ca. 12 Min. Fragen & Antworten; Format: 16:9, produziert mit 2 Kameras
Vorschau:

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