Angela von Beesten: Gentechnisch veränderte Pflanzen und Pestizide – Medizinische Relevanz für den Menschen

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In den USA begann erstmals 1995 der kommerzielle Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Inzwischen werden in 22 Ländern der Welt vorwiegend vier gentechnisch veränderte Pflanzenarten auf etwa 125 Millionen Hektar angebaut: Soja (53%), Mais (30%), Baumwolle (12%) und Raps (5%).

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Beschreibung

Angela von Beesten: Gentechnisch veränderte Pflanzen und Pestizide – Medizinische Relevanz für den Menschen

In den USA begann erstmals 1995 der kommerzielle Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Inzwischen werden in 22 Ländern der Welt vorwiegend vier gentechnisch veränderte Pflanzenarten auf etwa 125 Millionen Hektar angebaut: Soja (53%), Mais (30%), Baumwolle (12%) und Raps (5%). Hauptanbauländer sind die USA mit 62,5 Mill. Hektar gefolgt von Argentinien mit 21,0 Mill. Hektar und Brasilien mit 15,8 Mill. Hektar.

Die bisher vermarkteten gentechnisch veränderten Pflanzen sind überwiegend Nahrungs- und Futterpflanzen. Dennoch werden sie zu nahezu hundert Prozent mit folgenden Eigenschaften ausgestattet:

  • Herbizidresistenz (HR)

    Durch gentechnisch eingefügte Resistenzgene aus Bakterien werden die Pflanzen unempfindlich gegen ein nicht selektives Totalherbizid. Das heißt, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Pflanzen nicht eingehen, wenn sie mit dem Gift besprüht werden. Hauptsächlich kommt dabei Glyphosat (Handelsname Roundup) zum Einsatz, das von Monsanto 1974 auf den Markt gebracht wurde. Dieses Breitbandherbizid gelangt über die Blätter in die Pflanze und hemmt dort das Enzym EPSP-Synthetase. Dieses Enzym spielt im Stoffwechsel der meisten Pflanzen eine wichtige Rolle für die Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren. Wenn die Pflanze Glyphosat aufgenommen hat, stellt sie das Wachstum ein und stirbt ab. Die gentechnisch eingefügten Resistenzgene hingegen sind unempfindlich gegen Glyphosat und sorgen somit dafür, dass die Pflanzen die Behandlung mit dem Totalherbizid überstehen. Neben Glyphosat wurden auch HR-Pflanzen entwickelt, die das Totalherbizid Glufosinat tolerieren, das von Bayer entwickelt wurde und unter den Handelsnamen Liberty Link und Basta vermarktet wird.

    63 Prozent der kommerziell angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen enthalten die Herbizidresistenz.

  • Insektengiftigkeit

    Diese Eigenschaft wird in Pflanzen erzeugt, indem man ihnen ein Bakteriengen eines Bodenbakteriums (Bazillus thuringiensis) einpflanzt das bewirkt, dass die Pflanze nach dem Eingriff in jeder ihrer Zellen ein Toxin (Bt Toxin) produziert, das dem Gift des Bodenbakteriums ähnlich ist. Von diesem Toxin sterben Fraßinsekten wie z.B. der Maiszünsler aber auch Nichtzielorganismen, wenn sie an der Pflanze fressen. Um der Entwicklung von resistenten Insekten entgegenzuwirken, werden auch gentechnisch veränderte Pflanzen geschaffen, die mehr als ein Bt-Gen besitzen. Insektengiftigkeit wird vorwiegend bei Mais und Baumwolle eingesetzt.

    15 Prozent der kommerziell angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen sind mit Insektengiftigkeit (Bt-Toxin) ausgestattet.

  • Kombinierte Resistenzen

    Der US-Chemieriese Dow Chemical will zusammen mit Monsanto neue gentechnisch veränderte Maissorten auf den Markt bringen, die acht verschiedene Resistenzen gegen diverse Pestizide enthalten.

    Kombinierte Resistenzen (HR/Bt) sind bei 22 Prozent der kommerziell angebauten Pflanzen angelegt.

    Die vier größten, weltweit tätigen Agrochemiekonzerne DuPont, Syngenta, Monsanto und Bayer bestimmen heute weitgehend Forschung, Entwicklung und Vermarktung transgener Pflanzen, nennen mehr als die Hälfte der Patente auf transgene Pflanzen ihr Eigentum und sind für 56% der Forschung und Entwicklung im Bereich der Agrogentechnik verantwortlich. Sie machen mit ihren Gentechnikkreationen ein doppeltes Geschäft, denn sie verdienen an dem von nun an unzertrennlichen Paar: dem Totalherbizid und dem gentechnisch darauf „zugeschnittenen“ Saatgut.

  • Die Ernährung mit einem Cocktail aus gentechnisch veränderten Nahrungspflanzen und Pestiziden birgt neue gesundheitliche Risiken, die bisher nicht getestet wurden. Die kommerziell vermarkteten Produkte aus dem Gentechniklabor werden nach wie vor als vollkommen unschädlich angepriesen. Bei der Risikobetrachtung von gentechnisch veränderten Pflanzen wurden die Wirkungen der in ihnen enthaltenen und mit ihnen angewendeten Pestizide sträflich außer acht gelassen. Pestizide sind chemische Gifte, die in Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzt werden, um unerwünschte Wildkräuter, Pilze und Fraßinsekten an Kulturpflanzen zu töten. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass die zunächst als segensreich angekündigten Pestizide ihre toxischen Wirkungen nicht nur an den Zielorganismen entfalteten. Schädigungen am Erbgut, an Nerven-, Hormon- und Immunsystem, Unfruchtbarkeit und Krebserkrankungen waren und sind die tragischen Folgen der Anwendung von Dioxin, PCB, Lindan usw.. Erst vor wenigen Monaten wurde die durch das inzwischen verbotene Paraquat ausgelöste Alzheimer-Erkrankung eines Landwirts in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt.

    Inzwischen mehren sich Hinweise darauf, dass auch die mit den gentechnisch veränderten Pflanzen angewendeten Herbizide die Gesundheit gefährden.

    Glyphosat wird von Argentinischen Umweltorganisationen seit mindestens fünf Jahren dafür verantwortlich gemacht, dass immer mehr Menschen, die in der Nähe von genmanipulierten Sojafeldern leben, an Krebs, Missbildungen, Nierenschäden sowie an Haut- und Atemwegserkrankungen leiden. Eine bislang nicht veröffentliche Studie der Universität von Buenos Aires und des Nationalrates für Forschung in Naturwissenschaft und Technik (CONICET) kam in diesem Jahr zu dem Ergebnis, dass Glyphosat bei Embryonen von Amphibien zu Missbildungen führt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Ergebnisse auch auf Menschen übertragbar sind.

    Eine aktuelle französische Studie der Universität Caen zeigt, dass Rückstände des Glyphosat-Herbizids Roundup, die bei den meisten auf dem Markt befindlichen Gentech-Lebens- und Futtermitteln nachweisbar sind, auf menschliche Zellen schädlich und sogar tödlich wirken können – selbst bei sehr niedrigen Mengen.

    Das Totalherbizid Glufosinat, das von BAYER unter den Namen BASTA und LIBERTY vertrieben wird, gehört zur Gruppe der 22 Pestizide, die nach der neuen EU-Pestizidgesetzgebung vom Markt genommen werden sollen. Die Verordnung des Europaparlaments sieht vor, dass krebserregende, erbgutschädigende und fortpflanzungsgefährdende Substanzen keine neue Zulassung erhalten dürfen. Der Wirkstoff Glufosinat ist als reproduktionstoxisch klassifiziert und verursacht Missbildungen bei Föten. Studien zeigen, dass Glufosinat auch die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinträchtigen und Verhaltensstörungen hervorrufen kann. Schwedische Gesundheitsbehörden hatten schon 2006 ein Verbot der Substanz gefordert. Dem Verbot des Wirkstoffs Glufosinat muss die Konsequenz eines Zulassungsstopps für gentechnisch veränderte Pflanzen mit Glufosinat-Resistenz folgen. Diese sollte auch von Ärzteorganisationen konsequent eingefordert werden.

    Der französische Forscher G.E. Seralini fordert, zur Bewertung herbizidresistenter Pflanzen diese genau so wie Pestizide nach der Pestizidrichtlinie CEE/91/414 zu beurteilen. Demnach müsste ein neues Pestizid zur Prüfung der subchronischen Toxizität drei Monate an drei verschiedene Spezies verfüttert werden – in der Regel an Ratten, Mäuse und Hunde. Chronische Toxizitätsstudien, Kanzerogenitätsstudien über 24 Monate, Reproduktionstoxische Studien über mindestens zwei Generationen sowie Neurotoxische Untersuchungen müssten durchgeführt werden. Laut Seralini gibt es absolut keinen wissenschaftlichen Grund, diese Experimente nicht auch auf die aktuellen gentechnisch veränderten Pflanzen zu übertragen. Bei fehlenden Toxizitätstests erscheint es unverantwortlich, Menschen und Tiere zukünftig lebenslang mit gentechnisch veränderten Pflanzen mit Herbizidtoleranz ernähren zu wollen, wenn noch nicht einmal dreimonatige Toxizitätstests durchgeführt werden müssen.

    Über Angela von Beesten:

    geb.: 1950

    Beruflicher Werdegang:

    1971 Abschluß Kinderkrankenschwester, danach Berufstätigkeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster.

    1975 Abschluß Fachhochschulstudium Sozialpädagogik (grad.) in Münster (Westf.), danach

    Berufstätigkeit in der öffentlichen Jugendhilfe, Drogen- und Suchtberatung in Münster und Reken (Westf.).

    Studium der Humanmedizin an der Westf. Wilhelmsuniversität Münster und der Universität Hamburg

    1987 ärztliche Approbation, danach Assistenzarztzeit.

    Seit 1990 als Ärztin in eigener Praxis mit Schwerpunkt Homöopathie, Naturheilverfahren und Psychotherapie tätig.

    Spezialgebiete:

    2001 Mitbegründerin und Sprecherin der Bürgerinitiative „Gemeinsam gegen Grüne Gentechnik“ (Helvesiek) im Zusammenhang mit einem Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Mais der Firma Monsanto.

    2002 Delegierte der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) beim „Diskurs Grüne Gentechnik“ der Bundesregierung.

    2002 Initiatorin und Mitbegründerin des Umwelt- und Kulturvereins Sambucus e.V., 1. Vorsitzende.

    2003 Initiatorin und Mitbegründerin des !Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen – Bremen – Hamburg“, Bündnissprecherin bis 2005.

    Seit 2003 Leiterin des AK Gentechnik im Ökologischen Ärztebund

    2004 bis 2009 gleichberechtigte Vorsitzende des Ökologischen Ärztebundes.

    Verfasserin diverser Artikel zum Thema Agro-Gentechnik und Buch „Den Schatz bewahren – Plädoyer für die gentechnikfreie Landwirtschaft“ (2005, Hrsg. Sambucus e.V.).

    Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 39 Min., davon ca. 36 Min. Vortrag, ca. 3 Min. Fragen & Antworten; Format: 16:9, produziert mit 2 Kameras
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