PD Dr. med. Wolfgang Wöller: Darf Traumatherapie „leicht“ sein?

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PD Dr. med. Wolfgang Wöller: Darf Traumatherapie „leicht“ sein?

Die Hinwendung zur Ressourcenorientierung und die Entwicklung schonender Formen der Traumabearbeitung haben die psychodynamische Traumatherapie entscheidend bereichert.

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Beschreibung

PD Dr. med. Wolfgang Wöller: Darf Traumatherapie „leicht“ sein?

Die Hinwendung zur Ressourcenorientierung und die Entwicklung schonender Formen der Traumabearbeitung haben die psychodynamische Traumatherapie entscheidend bereichert. Ältere Vorstellungen, dass Heilung von Leiden nur durch erneutes Leiden zu erreichen sei, haben ihre Gültigkeit verloren, und wir wissen inzwischen, dass das Ergebnis einer Traumatherapie nicht davon abhängt, in welchem Maße Therapeuten mit ihren Patienten mitleiden oder in welchem Maße sie ihre Patienten „aushalten“ können. Die Resilienzforschung und die neuere Forschung zur gesundheitsfördernden Wirkung positiver Affekte haben uns wichtige Einblicke in die biologischen Grundlagen der Heilung vermittelt und unsere Interventionen auf eine neue Basis gestellt. Das Ressourcenkonzept eignet sich nicht nur dazu, den Blick auf das Erreichte und das Erreichbare zu lenken – es kann auch uns Professionellen zu mehr Freiheit und Leichtigkeit in der Wahl und Nutzung therapeutischer Ressourcen verhelfen und so zur Begrenzung bedrückender Übertragungs-Gegenübertragungs-Kaskaden beitragen. Die Erfahrung, dass die reflektierte Kombination Ressourcen aktivierender Interventionen mit schonenden Verfahren zur Modifikation traumatischer Erinnerungen den Heilungsprozesse beschleunigen kann, ohne die Patienten übermäßig zu belasten, sollte Anlass sein, die verfügbaren therapeutischen Konzepte auch unter den Ressourcen-Gesichtspunkten der Leichtigkeit und Verträglichkeit zu betrachten. Eine solche Leichtigkeit in der Nutzung von Patienten- und Therapeutenressourcen bedeutet keine Einbuße an Ernsthaftigkeit und Respekt vor dem persönlichen Leid und ebenso keine Verschleierung von Gewalt und realen Defiziten.

 

Über Dr. med. Wolfgang Wöller:

Studium der Humanmedizin, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Neurologie und Psychiatrie, Psychoanalytiker (DGPT, DPG)und Lehranalytiker, EMDRTherapeut und –Supervisor, Dozent an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, leitender Abteilungsarzt an der Rhein-Klinik, Krankenhaus für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bad Honnef; Bad Honnef.

Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 45 Min.; Format: 16:9; produziert mit 2 Kameras

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