Beschreibung
Dr. Peter Jennrich: Schwermetalle – die toxische Bedeutung für den Menschen
Seitdem Amalgam als Zahnersatzmaterial Verwendung findet, bewegt es die Gemüter. Für die Einen ist es ein Werkstoff par excellence, für die Anderen aufgrund des Quecksilbergehaltes ein unverantwortbares Gesundheitsrisiko. Doch das Thema „Schwermetalle“ umfasst nicht nur Amalgam und Quecksilber. Auch Blei, Cadmium, Nickel und weitere potentiell toxische Metalle können beträchtlichen gesundheitlichen Schaden anrichten.
Auf molekularer Ebene führen toxische Metalle zu einer Störung vitaler Reaktionsabläufe. Dies umfasst:
a) die Schädigung von Enzymen, Rezeptoren, Carriermolekülen
b) die Blockierung biochemischer Reaktionsabläufe (ATP Bereitstellung; Glu-thationbereitstellung)
c) Reaktionen mit Nucleinsäuren (zytostatische immunsuppressive Effekte; Mutationen, Tumoren)
d) die Membranschädigung von Zellwänden und Zellorganellen
e) den direkten Einfluß auf die Regulation zellulärer Signalwege (NF-kB)
Ein gut erforschter Pathomechanismus beschreibt die Bildung freier Radikale, die Bildung von Stickstoffradikalen, sowie die Entstehung von Peroxinitrit durch toxische Metalle. Der daraus entstehenden Schädigung der Mitochondrien wird eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung von Krankheiten und degenerativen Alterungsprozessen zugeschrieben. Wird diesem Mechanismus kein Einhalt geboten, so sind die Zelldegeneration mit entsprechender Funktionseinschränkung der zugehörigen Organe die Folge.
Im täglichen medizinischen Alltag haben wir es nur sehr selten mit einer hohen Konzentration eines einzelnen toxischen Metalls zu tun. Hingegen ist die Belastung des Menschen mit einer Vielzahl niedrig konzentrierter potentiell toxischer Metalle über eine lange Zeit an der Tagesordnung. Um die Bedeutung und die möglichen Auswirkungen dieser niedrig dosierten Belastungen richtig einschätzen zu können verdient die Haber`sche Regel besonderer Beachtung. Sie besagt, dass bei langer Expositionsdauer geringe Wirkstoffkonzentrationen die gleiche toxische Wirkung nach sich ziehen , die bei hohen Dosen und kurzer Expositionsdauer auftreten.
Die Multikausalität der Schwermetalle fördert die Entstehung somatischer und psychischer Beschwerden. Die Auswirkungen von chronisch niedrig dosierten Schwermetallbelastungen umfassen das ganze Spektrum einer allgemeinmedizinischen Sprechstunde.
Umso wichtiger sollte für jeden kausal denkenden und handelnden Mediziner die Kenntnis um Diagnose und Therapie von Schwermetallbelastungen sein.
Die Frage welcher Mensch von einer Schwermetallbelastung betroffen sein kann, beantwortet der Medizinische Dienst der Krankenkassen in Bayern (MDK) klar und eindeutig. Er stellt in einem sozialmedizinischen Gutachten fest, dass bei allen, insbesondere älteren Menschen in Europa von einer Schwermetallbelastung durch Ernährung und Inhalation von Schadstoffen ausgegangen werden muss. Schade ist nur, dass die daraus sich ergebenden Konsequenzen – nämlich Zugang zu Diagnose und Therapie von chronischen niedrig dosierten Schwermetallbelastungen für alle gesetzlich krankenversicherten Patienten- den Versicherten in der Regel vorenthalten werden.
Über Dr. Peter Jennrich:
Werdegang:
01.2000 zunächst als Jobsharing Assistent in einer Allgemeinarztpraxis tätig
09.2003 Gründung einer eigenen Privatarztpraxis10.2008 Übernahme eines allgemeinmedizinischen Kassenarztsitzes.
Spezialgebiete:
Ausbildung zum Clinical Metal Toxicologist im Rahmen des International Board of Clinical Metal Toxicology (IBCMT)
Mitglied und Medizinischer Berater des IBCM Mitglied und wissenschaftlicher Berater der deutschen Ärztegesellschaft für klinische Metalltoxikologie (KMT)Autor des Buches „Schwermetalle – Ursache für Zivilisationskrankheiten“ EDITION CO`MED 10/2007.
Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 40 Min., davon ca. 35 Min. Vortrag, ca. 5 Min. Fragen & Antworten; Format: 16:9, produziert mit 2 Kameras
Den kompletten Vortrag erhalten Sie zum Streaming hier über Vimeo (Anmeldung und Zahlung bei Vimeo erforderlich) jetzt ansehen: https://vimeo.com/218579998