Beschreibung
Dr. med. Mathias Hirsch: Humor, Ironie und Spott in der analytischen Psychotherapie
Hat der Psychoanalytiker schon einmal Ironie oder gar milden (nicht beißenden) Spott in der Arbeit mit Patienten eingesetzt und dabei ein gewisses Schuldgefühl entwickelt, dürfte er erleichtert sein, wenn er sich mit dem Mentalisierungskonzept Fonagys beschäftigt. Mentalisierung und Symbolisierung findet im Containing (Empfang, metabolisierende Verwandlung und Rückgabe angstmachender Affekte des Säuglings durch die Mutter) statt, und für diesen Umwandlungsprozess wird auch die ironische Verfremdung verwendet.
Psychoanalytische Psychotherapie bedient sich der therapeutischen Beziehung, um zu wenig versprachlichte Defizite und Konflikte zunehmend zu symbolisieren, und auch hier haben Humor, Ironie und sogar Spott eine wichtige Funktion. Denn mit ihrer Hilfe kann das Schreckliche konfrontierend benannt werden, ohne überwältigende Angst zu erzeugen. Der Verfremdungseffekt wird noch gesteigert, wenn negative Affekte in befreiendes Lachen verwandelt werden können. Es wird eine Begriffsdifferenzierung von Humor, Ironie, Witz und Spott versucht. Martin Grotjahn drückt eine Wahrheit überspitzt, aber doch realistisch aus: „Mit einer therapeutischen Gruppe, in der in jeder Sitzung nicht mindestens einmal gelacht wird, stimmt etwas nicht.“
Über Dr. med. Mathias Hirsch:
Facharzt für Psychiatrie und Facharzt für psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker (DGPT, affiliiertes Mitglied DPV), Gruppenanalytiker (DAGG, Sektion AG), Ehrenmitglied des psychoanalytischen Seminars Vorarlberg (Zweig des Innsbrucker Arbeitskreises für Psychoanalyse). In psychoanalytischer Praxis in Düsseldorf niedergelassen. Autor zahlreicher Bücher und Artikel, u.a. zur Traumatologie, Düsseldorf.
Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 45 Min.; Format: 16:9; produziert mit 2 Kameras
